Aufruf

Aufruf: Geschichten von unten – was die „Corona-Krise“ für unsere Klasse bedeutet

Die letzten Wochen sind wahrlich die einschneidendsten Momente seit vielen Jahrzehnten. Neben vielen hygienischen Vorsorgemaßnahmen erfordert die Situation vor allem Solidarität! Im Viertel findet dies
bereits praktischen Ausdruck durch Angebote der Nachbarschaftshilfe, bei denen es uns um selbstorganisierte Hilfe und Unterstützung für die Betroffenen, der Risikogruppe allgemein und einfach die Menschen geht, die auf (äußere) Hilfe angewiesen sind.

Wir wollen mit dieser Initiative vor allem den Menschen ein offenes Ohr verschaffen, die selbst unter den „normalen“ kapitalistischen Bedingungen kaum zu Wort kommen: den LohnarbeiterInnen, den
Erwerbslosen und SozialhilfeempfängerInnen, den RentnerInnen, den MigrantInnen, den Kindern und Jugendlichen, den Menschen, die sich in Zeiten dieser Krise täglich den Gefahren aussetzen ebenfalls
infiziert zu werden, ob nun im Einzelhandel, in der Apotheke, im gesamten Gesundheitswesen – eben all jene Menschen, die unser gesellschaftliches Leben aufrecht erhalten.

Wir wollen die Berichte sammeln, politische Interessen und Forderungen artikulieren, eine Gegenmacht von unten aufbauen, die uns vor den wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Auswirkungen dieser Krise bewahrt! Denn bereits jetzt ist abzusehen, dass die Regierung allen voran den Unternehmen riesige Kredite in Aussicht stellt, Schulden verstaatlicht, Kurzarbeit zur weiteren Entlastung der Unternehmer einführt – wie in jeder Krise sollen wir als lohnabhängige Klasse dafür zahlen und die Menschen, die abhängig von Sozialleistungen sind, werden noch weiter an den Rand des
Existenzminimums gedrückt.

Lasst uns kollektiv vorbereiten, um bereits während und vor allem nach der Krise politische Forderungen zu benennen, die wieder den Menschen in den Mittelpunkt rücken und die Profitinteressen der Unternehmen, Wirtschaftsbosse und Politiker eindämmen!

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