Verletzter

Angriff auf rechte Querdenker in Leipzig #le2111 (Video)

Antifaschistische Aktivisten haben in Leipzig am 21.11. rechte Querdenker angegriffen, um sie nach einer Querdenken-Kundgebung aus der Stadt zu vertreiben. Das BKA sieht in dem linken Widerstand gegen die rechtsradikale Unterwanderung der Proteste gegen die Corona-Politik der Bundesregierung die größte Gefahr.

Ein Video zeigt die Betroffenen kurz nach dem Angriff.

Die Querdenken-Kundgebung in Leipzig wurde am 21.11. von dem Magdeburger Neonazi Manuel Zieber angemeldet, um gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zu protestieren. Die Versammlungsbehörde verweigerte ihm allerdings wegen einem gefälschten Attest, das ihn von der Maskenpflicht befreien würde, die Anmeldung. Dennoch sammelten sich an diesem Samstag in der Leipziger Innenstadt am Kaufhaus „Höfe am Brühl“ rund 800 Querdenker. Doch diese wurden von Antifaschisten blockiert. Aus der Querdenker-Kundgebung löste sich gegen 18:45 Uhr eine Gruppe von ca. zehn Personen in Richtung Hauptbahnhof. Hinter dem Kaufhaus „Höfe am Brühl“ griffen gegen 19 Uhr Gegendemonstranten die ehemaligen Kundgebungsteilnehmer auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle „Goerdelerring“ mit Schlägen und Tritten an. Dabei wurden zwei Querdenker leicht verletzt. Eine Person blutete im Gesicht, die andere zog sich eine Blessur am linken Bein zu. Die Angreifer konnten unerkannt entkommen. Wenig später traf die Bereitschaftspolizei ein, um die Identität der Geschädigten festzustellen. Erst nach einer Viertelstunde wurde ein Krankenwagen gerufen. Die Verletzungen der Opfer waren offenbar nicht so schwerwiegend. Denn sie konnten sich noch ausgiebig und lautstark bei der Polizei darüber beschweren, dass die Sicherheitskräfte nicht in der Lage gewesen waren, sie zu beschützen. Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt jedoch, völlig überzogen, wegen versuchtem Totschlag.

Die Verletzungen der Opfer waren offenbar nicht so schwerwiegend.

Brisant ist die politische Auswertung des Vorfalls durch die Polizei. In einer internen Analyse betonte das BKA, dass die antifaschistischen Interventionen gegen Rechtsradikale bei der Querdenker-Bewegung die weitaus größere Gefahr darstellen würden als eine Unterwanderung der Kritiker der Corona-Politik der Regierung durch einschlägig bekannte Rechtsradikale und Faschisten. Neben vielen weiteren Neonazikadern nutze auch der AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider diese Querdenken-Kundgebung für seine rechtsradikale Propaganda. Die Vernetzung von Nazi-Straßenschlägern, Reichsbürgern und national-konservativen Landtagsabgeordneten findet auch auf der Straße bei diesen Kundgebungen statt. Militante antifaschistische Interventionen sind deshalb ein sinnvolles Widerstandsmittel. Allerdings sollte die Linke eine eigenständige Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung erarbeiten, um die Abwälzung der Krisenlast auf die Arbeiterklasse zu verhindern.

AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider nach der Querdenken-Veranstaltung bei der Abfahrt in Leipzig.